Kreisauswahl Güstrow - FC Hansa Rostock 1:12 (0:8)

04.08.2009

Kreisauswahl gelingt Ehrentreffer gegen Hansa-Profis

Ein rappelvolles Bergring-Stadion hatte es zuletzt am 30.März 1962 gegeben. Damals standen sich in einem DDR-Oberligapunktspiel Vorwärts Berlin und Lok Stendal gegenüber. Am Dienstagabend füllten beim Spiel der Güstrower Kreisauswahl gegen den FC Hansa Rostock immerhin 2.300 Zuschauer das Teterower Stadion und sorgten für eine lange, lange Zeit nicht mehr erlebte Atmosphäre und brauchten ihr Kommen nie bereuen, denn vornehmlich in der ersten Hälfte boten die Profis von der Ostseeküste Klassefußball, so dass die beiden Ziele der KAW - nur einstellig zu verlieren und einen Treffer zu erzielen - zunächst in weiter Ferne lagen. Aber da gab es ja noch eine zweite Halbzeit …

Hansa-Trainer Zachhuber schickte zum Anpfiff (bis auf den Torhüter) wohl seine derzeit erste Elf auf den Platz und die legte los wie die Feuerwehr. Es waren noch keine zwei Minuten gespielt und schon hieß es 0:1 durch Marcel Schied. Aber schon in der 4.Minute hatte die Güstrower Auswahl durch Tim Schumacher eine „kleine“ Möglichkeit aus Nahdistanz, doch Hansa-Keeper Hahnel klärte mit einer Fußabwehr. Rostock drückte weiter und erhöhte in der 7.Minute nach Klasse-Vorarbeit von Retov wiederum durch Schied auf 0:2. Schon drei Minuten später knallte ein 25m-Schuss von Oczipka an die Querlatte des Auswahltores. Machtlos war der gut haltende Güstrower Keeper Nack in der 21.Minute beim von Enrico Kern getretenen Foulstrafstoß zum 0:3. Doppeltes Glück für die KAW dann in der 23.Minute: Zunächst traf Kern nur die Latte, beim folgenden Abstauber reagierte Nack toll. Der war dann aber noch in der gleichen Minute machtlos, als Kevin Schlitte nach einem Eckball von Retov am höchsten stieg und zum 0:4 einköpfte. Trotz der klaren Überlegenheit der Profis wurde jede gelungene Aktion der KAW vom Publikum dankbar angenommen, beklatscht und den Jungs damit immer wieder Mut gemacht. Trotzdem fiel schon drei Minuten später das 0:5 durch Kern nach Ablage von Schied. Keine 60 Sekunden später hieß es nach einem von Mario Fillinger verwandelten Foulstrafstoß 0:6, ehe dem Güstrower Röpcke in der 32.Minute der erste richtige Schuss in Richtung des Rostockers Tor gelang. Kaum 120 Sekunden später klärte Ahrens auf der Torlinie und verhinderte einen weiteren Hansa-Treffer, der aber überfällig war und dann Martin Retov in der 39.Minute durch einen direkt und unhaltbar verwandelten 25m-Freistoß gelang. Nachdem die Abwehr der KAW in der 41.Minute vollkommen ausgespielt war, hatte Schlitte keine Mühe das Leder zum 0:8 ins leere Tor einzuschieben. Bei diesem Halbzeitstand war natürlich das Schlimmste für die Auswahl zu befürchten, bei der bis zum Pausenpfiff besonders Robert Emmler (Teterow) und Marco Balz (Gnoien) auffielen.

Aber zum einen erwies sich der „zweite Hansa-Anzug“ als lange nicht so wirkungsvoll und zum anderen hielt die „zweite“ Elf der KAW viel besser gegen. Zwar brachte der zu einem Probetraining in Rostock weilende Sukaj sein Team in der 51.Minute gekonnt mit der Hacke gar mit 0:9 in Front aber in der 56.Minute passierte das, worauf die vielen Zuschauer warteten. Volkmann schlug einen Steilpass hoch in den Hansa-Strafraum, Hahnel unterschätzte diesen und Ronny Heiden vom PSV 90 Güstrow war einen Sekundenbruchteil eher mit dem Kopf am Ball als er und das Leder landete zum umjubelten 1:9 im leeren Hansa-Gehäuse. Alles Lamentieren des Hansa Keepers beim jederzeit sicheren und souveränen Schiri Rohde (Thürkow) war umsonst – es war sein Fehler! Ziel Nummer 1 der KAW war also erreicht, mit Ziel Nr. 2 klappte es nicht ganz, obwohl Grün-Gold Güstrow-Keeper Florian Nack in der 64.Minute seine tolle Leistung mit der Abwehr eines durch Kroos getretenen Foulstrafstoßes krönte. Der Albaner Sukaj empfahl sich für Zachhuber mit seinem zweiten Treffer zum 10:1 in der 71.Minute durch einen eleganten Lupfer. Und auch der bis dahin glücklos agierende Felix Kroos wurde in den Schlussminuten noch belohnt: 11:1 in der 88.Minute nach feiner Einzelleistung und 12:1 durch einen trockenen Schuss unhaltbar ins Dreiangel praktisch mit dem Abpfiff. Auffällig in den zweiten 45 Minuten agierten besonders der Gnoiener Thomas Ehlert sowie der Güstrower Ronny Heiden.

KAW
Nack (73.’ Groth), Ahrens (46.’ Volkmann), Emmler (46.’ Hagemann), Gasde (46.’ Goede), Bärmlich (46.’ Kuchenbecker), Balz (46.’ Ehlert), Pieper ((46.’ Grabowski), Hoffmann (46.’ Heiden), Schlefske (46.’ Werth), Röpcke (46.’ Friedel), Schumacher (46.’ Seemann); Trainer M. Schmitus u. R. Weßlowski

HANSA
1.HZ.: Hahnel, Sebastian, Retov, Kern, Fillinger, Schlitte, Oczipka, Schied, Jänicke, Bülow, Schöneberg
2.HZ.: Hahnel, Langen, Sebastian, Schröder, Breu, Carnell, Buschke, Gusche, Bartels, Kroos, Sukaj

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