Derby geht mit 7:1 klar an den SV 90

Klar mit 7:1 entschieden die Kicker des SV Teterow 90 das mit Spannung erwartete Derby in der Landesklasse I gegen den Ortsnachbarn SV Eintracht Groß Wokern für sich. Allerdings täuscht das hohe Ergebnis doch etwas über den wahren Spielverlauf und auch über die Spielqualität hinweg – die Gäste wurden unter Wert geschlagen.

Die erste gute Möglichkeit des Spiels hatte der Wokerner Witt in der 5. Minute, zog jedoch knapp am Teterower Tor vorbei. Im direkten Gegenzug erhielt der SV 90 einen Eckball zugesprochen und den verwandelte Sebastian Döscher direkt zum 1:0. Auch danach zog keine Ruhe ins Teterower Spiel ein; nervöse und viel zu statische Aktionen prägten die Begegnung weiter auf beiden Seiten. Als in der 18. Minute Gerdt mit einem verdeckten Pass frei gespielt wurde, legte er den Ball noch einmal überlegt auf Döscher ab und der schoss zum Teterower 2:0 ein. In der 28. Minute wurde Witt im letzten Moment von J. Neumann abgeblockt, sonst wäre wohl das 2:1 fällig gewesen. In der 33. Minute nutzte Paul Gerdt eine der Unsicherheiten des Wokerner Torhüters und staubte zum 3:0 ab. Knapp zwei Minuten später hieß es nach einem Zusammenspiel des gut miteinander harmonierenden Teterower Sturmduos 4:0; Döscher verwandelte eine Ablage von Gerdt. Erstaunte Gesichter gab es rundum in der 41. Minute, als der Schiedsrichter (warum, wusste nur er) auf den Elfmeterpunkt im Teterower Strafraum zeigte. David Bartz nahm das Geschenk dankend an und verwandelte zum Wokerner Ehrentreffer. Allerdings hieß es wiederum nur zwei Minuten später schon 5:1. Eine Eingabe von Dabbert hatte Gerdt noch leicht touchiert und damit den Wokerner Keeper entscheidend irritiert.

Trotz aller fordernden und beruhigenden Worte der Trainer im Kabinengespräch liefen fast alle SV 90-Spieler auch in den zweiten 45 Minuten ihrer Normalform hinterher und bekamen kaum durchdachte und klare Aktionen zustande. Es zeigte sich, dass die neu formierte Mannschaft im Altersdurchschnitt zu jung ist und es noch viel Zeit und Geduld für höhere Ansprüche bedarf. Darüber konnte auch das 6:1 durch Benjamin Bosmann nach toller Vorarbeit von Döscher in der 55. Minute nicht hinweg täuschen. Allerdings war der letzte Teterower Treffer in der 83. Minute vom Feinsten: Nach einem weiten 50 m-Pass von Dabbert zeigte Döscher seine ganze Antrittsschnelligkeit, ließ seinen Gegenspieler förmlich stehen und nach seiner uneigennützigen Eingabe hatte der inzwischen eingewechselte Lars Niedballa keine Mühe zum 7:1-Endstand einzuschieben.

Trotz der vielen relativierenden Worte sollten sich die SV 90-Kicker die Freude an ihrem hohen Sieg aber nicht nehmen lassen, den muss man in einem Derby erst einmal erringen. Allerdings geht der Blick schon weiter auf die nächsten beiden Spiele in Kummerow und zu Hause gegen Motor Süd Neubrandenburg. Erst danach wird man die derzeitige eigene Leistungsstärke vielleicht einschätzen können.

Gegen Eintracht Groß Wokern spielte der SV 90 in folgender Besetzung: Groth, J. Neumann, M. Brigmann (87.' gelb/rot), Gasde (35.' Mamerow), M. Landowski, F. Neumann, Latzko (74.' L. Niedballa), Bosmann, D. Dabbert, Gerdt und S. Döscher.