SV 90 I - FSV von 1919 Malchin I 0:2 (0:0)

22.02.2009

Zwei-Klassen-Unterschied war nicht erkennbar

 

In einem Testspiel standen sich am Sonntagvormittag auf dem vorbildlich geräumten Kunstrasenplatz des Teterower Bergring-Stadions die Teams des gastgebenden SV 90 sowie des FSV von 1919 Malchin gegenüber. Zwar gewannen die Malchiner am Ende mit 2:0 – aber ein Leistungsunterschied zwischen Bezirksligist (Teterow) und Verbandsligist (Malchin) war  über die gesamten 90 Minuten nicht erkennbar. Was allerdings erkennbar war und letztendlich den entscheidenden Unterschied ausmachte, war die größere Cleverness der Gäste im Umgang mit den wenigen Tormöglichkeiten.

Beide Mannschaften begannen die Partie, die sich in der ersten Viertelstunde vorwiegend im Mittelfeld abspielte, recht verhalten und versuchten zunächst jeweils das gegnerische Spiel unter Kontrolle zu bringen, sodass für beide nicht einmal im Ansatz eine Torchance erkennbar war. Allerdings wurde es nach je einem Foul von Malchiner und Teterower Seite an der Mittellinie etwas laut auf dem Platz, danach beruhigte sich die Begegnung aber wieder und ging nie über den Rahmen des Normalen hinaus.

Für den ersten spielerischen „Aufreger“ sorgten dann in der 16.Minute die Gastgeber nach einem schnellen Konter über Gerdt, Maag und Reichel gegen die zu weit aufgerückte Malchiner Abwehr. Allerdings blieb diese Aktion ohne zählbaren Erfolg, wie auch die knapp 60 Sekunden später auf der Gegenseite, als SV 90-Keeper Groth einen 16m-Schuss mit den Fäusten ins Seitenaus abwehren konnte. Drei Minuten später hatte das doch etwas nervös wirkende Teterower Torwarttalent Glück, denn ein harmlos getretener Freistoß rutschte ihm durch die fangbereiten Hände und von dort aus zu einer Ecke, die aber auch nichts brachte. Nachdem Gerdt in der 27.Minute den gut postierten Maag mit einer zu ungenauen Flanke nicht erreichen konnte und bis hierher viele gut gemeinte Aktionen nach unpräzisen Abspielen noch im Ansatz stecken blieben, nahm der Unterhaltungswert der Partie nach einer guten halben Stunde merklich zu. In der 34.Minute scheiterte zunächst Munkelberg mit einem schön getretenen Freistoß vom linken Strafraumeck am gut reagierenden Torhüter des SV 90, während schon zwei Minuten später Rzeszutek eine der ganz wenigen Unsicherheiten in der engeren Teterower Abwehr in aussichtsreicher Position „verstolperte“. Die bis dato größte Möglichkeit für den Gastgeber ergab sich in der 43.Minute für Maag, der nach Pass von Wenzlaff etwa 10 Meter vor dem Malchiner Tor unbedrängt zum Schuss kam aber das Gehäuse knapp verfehlte. Kurz vor dem Halbzeitpfiff brachte Seemann noch einmal Gerdt mit einem Steilpass ins Spiel, dessen Schussversuch wurde jedoch abgeblockt, sodass es torlos zum Pausentee ging.

In der zweiten Hälfte wurde das Angriffsspiel beider Teams zwingender und zielstrebiger, woraus sich nun auch mehrere gute Einschussmöglichkeiten ergaben. Vor allem die Teterower kamen nun immer besser ins Spiel. Eine im Ansatz gute Chance vertändelte Gerdt in der 50.Minute, als er sein Abspiel zu sehr verzögerte. Keine Minute darauf kam auf der Gegenseite Werner in eine günstige Schussposition, schloss aber ebenso nicht schnell genug ab. Wieder unmittelbar auf diese Situation verfehlte Gerdt, der ständig in Bewegung und anspielbereit war, das Malchiner Gehäuse mit einem Heber von der Strafraumgrenze nur knapp. Und noch einmal war es in der 54.Minute Gerdt, der nach einem langen Pass aus der Tiefe zum Schuss kam, aber in diesem Fall war wohl der Winkel zu spitz für einen Torerfolg.

Drei Minuten später wurde Rzeszutek von einem Teterower Verteidiger noch rechtzeitig beim Abschluss gestört, sodass Groth problemlos abwehren konnte. Als Gasde in der 58.Minute einen Freistoß von der Mittellinie gefühlvoll in den Malchiner Strafraum hob, stieg Maag am höchsten, doch dessen platzierten Kopfball parierte der Malchiner Torhüter Lehsten sehenswert. Der Führungstreffer für den SV 90 in dieser Phase war also durchaus  möglich und wäre wohl auch verdient gewesen. Aber da war ja noch der kleine Unterschied... . Zunächst verzog Munkelberg in der 62.Minute nach Pass von Budniak noch knapp, ehe Felix Rümker in der 64.Minute nach einer schönen Einzelaktion von der Strafraumgrenze abzog und sein Schuss unhaltbar zum Malchiner 1:0 genau im  Dreiangel des Teterower Gehäuses landete. Die Möglichkeit zum Ausbau dieser Führung vergab unmittelbar darauf Rzeszutek, dessen Kopfball noch zur Ecke abgewehrt werden konnte. Noch eine Malchiner hatte Schudek in der 68.Minute, war aber im Abschluss viel zu harmlos. Nach diesen 10 starken Malchiner Minuten übernahm der SV 90 wieder das Zepter auf dem Platz und war dem Ausgleich einige Male sehr nahe. So in der 74.Minute als Maag nach einem Konter allein auf den Malchiner Torhüter  zulaufen konnte, dieser aber klug den Winkel verkürzte und abwehren konnte. Ein Heber von Möller in der 76.Minute war zu harmlos angesetzt, um den Malchiner Keeper in Verlegenheit zu bringen. In der 78.Minute war es aber fast so weit: Einen Eckball von Seemann bringt Maag wuchtig per Kopf auf das Malchiner Tor, doch ein Abwehrspieler der Gäste kann für seinen machtlosen Torhüter auf der Linie klären und der unmittelbar folgende Nachschuss von Gutknecht knallt nur an den Pfosten. In den Schluss- minuten hatten beide Teams noch gute Möglichkeiten. So die Malchiner durch Rümker in der 84.Minute, der aber gerade noch abgeblockt werden konnte, die Teterower in der 85.Minute nach einer flachen Eingabe von Gerdt, die aber zur Ecke geklärt wurde und noch einmal Malchin durch Müller in der 87.Minute, dessen Schuss von der Strafraumgrenze aufs untere Toreck Groth mit einer prima Parade noch zur Ecke abwehren konnte. Allerdings passierte dem Teterower Keeper zwei Minuten vor dem Abpfiff ein Lapsus, als er eine an sich harmlose Flanke von Munkelberg verfehlte und Tom Rzeszutek zu dessen freudiger Überraschung noch den 2:0-Endstand, der den Gästen dem Spielverlauf nach insgesamt aber wohl doch etwas schmeichelt, ermöglichte.

Der SV 90 spielte mit Groth, Peters, J. Neumann, Meinck, M. Brigmann, Wenzlaff, Gasde, Reichel, Seemann, Maag und Gerdt; eingewechselt wurden Möller und Gutknecht.